Heute führte mich der Weg nördlich. Ich wollte mal die andere Seite hinter dem Jura sehen, Richtung Fricktal.

Nachdem ich mir auf der Online-Karte alles angeschaut hatte, wurde Laufenburg mit seiner Burgruine mein Ziel. Dass Laufenburg dies- und jenseits des Rheins besteht, als Schweizer und deutscher Stadtteil, die über eine Brücke verbunden sind, machte mir dieses noch attraktiver.

Das Navi erhielt die Adresse Gerichtsgasse 80 in 5080 Laufenburg und führte mich zuverlässig an den Parkplatz Burgmatt, von dem aus der Weg direkt hinauf zur Burgruine geht, so dass die Rundumsicht immer besser wurde.

Das schöne Türmchen an diesem Gebäude gibt es später beim Zurückkommen noch in Nahansicht. Ich konnte nicht mit Sicherheit herausfinden, ob es sich um das Schulhaus Burgmatt handelt oder um ein anderes Gebäude.

Verschiedene idyllische Wege führen einen hinauf. Egal welchen man nimmt, man kommt zur Burgruine. Es ist nicht weit und unterwegs sind überall kleine Verweilorte mit Bänkchen.

Die Burgruine gilt mit 15’500 Boviseinheiten als Kraftort. Ich mochte die Umgebung, ich fühlte mich wohl da. Aber als Kraftort hätte ich den Ort nun nicht wahrgenommen.

Diese Linde war ein Meer aus Blüten und verströmte seinen typischen Duft.

Und dann kam der Rhein in Sicht, neben dem Turm der Stadtkirche. Der Blick schweifte hinüber nach Deutschland.

Beachte die Drachen seitlich am Dachvorsprung.

Aussichtsplateau:

Die Häuser der Altstadt, vom Hügel der Ruine aus gesehen – dahinter fließt der Rhein:

Der Blick hinüber auf die Altstadthäuser am Ufer der deutschen Seite:

Heilig Geist Kirche Laufenburg D:

Von der Erhebung, auf der die Ruine steht, ging der Blick steil hinunter in die Altstadt mit dem Vorplatz vor dem Eingang der Stadtkirche, auf dem ich mich bei der Rückkehr ausruhte.

Von der Ruine führen verschiedene Wege hinunter – man kommt zur Stadtkirche:

An den Felsen des Hügels der Ruine fielen mir wunderschöne Pflanzen wie der blühende Baldrian auf:

Die Stadtkirche:

Wenn nicht gerade Gottesdienst ist, bleibt das Hauptportal geschlossen, man kann die Kirche jedoch durch eine Seitentür betreten.

Drinnen staunte ich u.a. über die vielen sorgfältig hergerichteten Blumenarrangements mit frischen Blumen:

Als ich mich setzte merkte ich auch, dass es unendlich still in dieser Kirche war.

Jemand hatte schriftlich ein verzweifeltes Stoßgebet hinterlassen:

Der rückwärtige Teil mit dem Eingangsportal…

… und der Orgel, die ich beim Zurückkommen spielen hören konnte.

Und dann ging es von der Stadtkirche eine steile Treppe hinunter in die Altstadt. Unten das kleine Kaffee-Angebot des Second Hand Lädelis (rechts an der Ecke bei den blauen Fensterläden)…

Außer dem Second Hand Lädeli schien die Altstadt ziemlich ausgestorben. Auch die Gastronomie hatte um die Nachmittagszeit, wie häufig in der Schweiz, überwiegend geschlossen.

Und dann kam die Brücke hinüber nach Deutschland in Sicht…

Dieser Käfig fiel mir auf und zunächst fragte ich mich, ob es ein Relikt aus Zeiten sein könnte, wo man Menschen untertauchte, um sie zum Reden zu bringen. Aber nein…

Es handelt sich um die Laufenburger Käfigreuse:

Letzte schmiedeiserne Salmenreuse, 240 cm lang, 130 cm hoch, im 18. und 19. Jh. in den Laufenburger Stromschnellen (Laufer) im Einsatz für den Fang der berühmten Salmen (Lachse).

Restauriert und wieder installiert 1991 durch Museumsverein Laufenburg in Zusammenarbeit mit dem Kraftwerk Laufenburg.

Die Altstadthäuser entlang des Ufers der deutschen Seite.

Und noch einmal der Blick zurück auf die Häuserzeile am Schweizer Ufer…

… mit der Stadtkirche im Hintergrund.

Und dann war ich in der deutschen Altstadt…

… und schaute hinüber in die Schweiz…

… sowie die dort im Freibad planschenden Kinder.

Zwischen den Altstadthäusern hier gibt es immer wieder Zugang zu Aussichtspunkten auf den Rhein und hinüber in die Schweiz…

Es hätte selbst gemachte Eiscreme gegeben und ich hätte Lust gehabt mich nierderzulassen und einen der verlockend aussehenden Eisbecher zu bestellen. Aber erstens hatte ich nicht mehr so arg viel Zeit bis mein Parkticket ablief; zweitens hatte ich nur eine 100er Note CHF bei mir und keine Euros. Ich fürchtete, dass ich damit zwar zahlen kann, aber Euros zurück bekomme; das wollte ich auch nicht. Also machte ich mich direkt auf den Rückweg über die Brücke in die Schweiz und zunächst wieder durch die Altstadtgassen.

Als ich die steile Holztreppe beim Second Hand Lädeli zur Stadtkirche hoch kam, hörte ich Musik. Und fand das Hauptportal der Kirche geöffnet. Von dort drang schöne Orgelmusik heraus. Ich ließ mich auf einem Bänkchen auf dem Vorplatz zum kurzen Rasten nieder und lauschte der Musik.

Sie gefiel mir. Die Skulpturen mit den aufgespießten Kreuzen fand ich dagegen etwas eigenartig, aber es ist halt einfach nicht mein Geschmack.

Danach gings weitere Stufen hoch zur Ruine…

… und von dort wieder hinunter auf den Parkplatz.

Nach dem Hin und Her fühlte ich mich langsam etwas durcheinander, ob ich nun Schweizerdeutsch oder deutsch grüßen sollte.

Die Art der Verzierungen an diesem Türmchen gefielen mir sehr.

Und hier sah man auf beiden Seiten des Rheins jeweils beide Autokennzeichen. Die deutschen von Waldshut-Tiengen und die Aargauer.

Und bevor ich auf die Baslerstraße raus fuhr, sah ich noch eine der Rehmann Skulpturen.

Von mir sind es je nach eingeschlagener Route 25 bis 28 km nach Laufenburg. Theoretisch wusste ich, dass es nördlich nah nach D ist, aber es dann selbst einmal zu erfahren ist doch nochmal was anderes.

Ein innerlich erfrischender Ausflug!